Pflege von Schneidmatte und Rollschneider
Der Pflege von Schneidematte, Rollschneider und Lineal kommt schon eine große Bedeutung zu, denn Deine Grundausstattung war nicht billig. Mit ein paar einfachen Maßnahmen kannst Du deren Lebensdauer erheblich verlängern.
Die Schneidematte
Die Schneidematte ist ein echtes Sensibelchen. Sie wird als selbstheilend bezeichnet. Das soll heißen, wenn Du darauf geschnitten hast, schließt sich der Schnitt sofort wieder. Das stimmt. Wenn die Matte noch nicht zu lange in Gebrauch ist, denn dann verdunsten die Weichmacher. Wenn die Klinge des Rollschneiders noch scharf war, denn andernfalls drückt die Klinge Flusen in den Schnitt. Sie bleiben als kleiner „Bart“ stehen und lassen die Matte nicht heilen.
Es ist ein Gerücht, dass man verhärtete Matten länger in lauwarmem Wasser einlegen kann, um sie wieder weicher zu machen. Der Weichmacher hat sicher nicht die Formel H2O gehabt. Besser ist es die Matte von Anfang an richtig zu lagern: flach und ohne direkte Sonneneinstrahlung. Beim Schneiden muss sie unbedingt auf einer ebenen Fläche liegen, sonst hast Du schon mal ein Loch drin.
Der Rollschneider
Mit Deinem Rollschneider kannst Du wenig falsch machen. Mein erster Rollschneider war über 20 Jahre in Betrieb. Achte darauf, dass die Klinge immer schön scharf ist. Dann ist das Ergebnis genauer und es strengt weniger an. Die Klinge ist spätestens auszutauschen, wenn einzelne Gewebefäden stehen bleiben, wenn der Rollschneider runtergefallen ist oder wenn Du versehentlich über eine Stecknadel gefahren bist. Der Austausch ist einfach, aber verliere nicht die kleine gebogene Federplatte, wenn Du ihn auseinandernimmst.
Klingen, die für Stoff nicht mehr gut genug sind, eignen sich noch ausgezeichnet für dünnen Karton, Fotos, Bastelpapier usw. Ich verwende sie auch für synthisches Vlies, denn das tut neuen Klingen nicht gut. Wer viel bastelt, wird vielleicht über die Anschafftung eines zweiten Rollschneiders nachdenken, mit dem man Klingen aufbraucht.
Die Lineale
Patchworklineale haben ganz rechtwinklige Kanten (im Gegensatz zu den angeschrägten Schülerlinealen). Führe den Rollschneider so daran entlang, dass die Klinge senkrecht daran anliegt. Halte den Rollschneidergriff dabei schräg „in Fahrtrichtung“. So kannst Du lange ermüdungsfrei zuschneiden. Was gar nicht geht sind Lineale aus Metall – sie verderben die Klingen.
Wem das Lineal zu rutschig ist, der kann ein Spray oder eine Folie aufbringen. Eine andere Möglichkeit ist, kleine Stücke ganz feines, selbstklebendes Schleifpapier auf die Unterseite zu kleben. Ich bevorzuge Malerkrepp, der hält zwar nicht so lange, aber meistens möchte ich, dass meine Lineale gleiten. Die Frosted Serie von Olfa ist bereits rutschhemmend ausgestattet.